Brillengläser mit Glasreiniger putzen klingt praktisch, kann aber schnell nach hinten losgehen. ✓ So geht’s richtig · ohne Kratzer und Schlieren.
Wer kennt das nicht: Die Brille ist mal wieder verschmiert, der Ärmel reicht nicht, also greift man zur Sprühflasche mit dem Glasreiniger. Schließlich macht die auch Fenster streifenfrei – das sollte doch bei Brillengläsern genauso funktionieren, oder? Tja, leider nicht ganz. Denn was bei Fenstern glänzt, kann auf der Nase für Ärger sorgen. In diesem Beitrag schauen wir uns genau an, was du beim Reinigen deiner Brille besser lassen solltest – und was wirklich hilft, damit du wieder den vollen Durchblick hast.
Brillengläser mit Glasreiniger putzen – sinnvoll oder schädlich?
Ganz ehrlich: Die Idee, Brillengläser mit Glasreiniger zu putzen, klingt zunächst logisch. Aber genau hier liegt das Problem. Die Zusammensetzung von herkömmlichem Glasreiniger ist auf robuste Flächen wie Fensterglas oder Spiegel abgestimmt – nicht auf empfindliche Kunststoffgläser oder spezielle Beschichtungen, wie sie heute in fast jeder Brille zu finden sind.
Viele Glasreiniger enthalten Alkohol, Ammoniak oder andere aggressive Stoffe. Diese können die Entspiegelungsschicht oder den Blaulichtfilter angreifen, mattieren oder im schlimmsten Fall sogar ablösen. Und dann wird’s teuer. Die Brille ist schließlich kein Einwegprodukt, sondern oft eine Investition von mehreren hundert Euro.
Stell dir vor, du würdest deinen Bildschirmreiniger auf dem Parkett verteilen – klingt komisch? Genau das passiert aber, wenn man zu scharfem Mittel auf sensible Materialien losgeht.
Was kann beim Putzen mit Glasreiniger passieren?
Einige Leser haben in Foren berichtet, dass ihre Brillengläser nach der Reinigung stumpf wirkten oder Schlieren aufwiesen, die nicht mehr weggingen. Andere erzählen von Mikrorissen oder verfärbten Stellen, die plötzlich auftauchten. Das alles sind Anzeichen dafür, dass der Reiniger zu stark war – oder die Gläser einfach zu empfindlich.
Hier mal ein paar Effekte, die auftreten können:
- Kratzerbildung durch feine Rückstände im Tuch oder auf der Glasfläche
- Mattierung oder Schleier bei Beschichtungen
- Verfärbungen durch chemische Reaktionen mit UV-Filtern
- Reduzierte Lebensdauer deiner Brillengläser
Du merkst schon – der schnelle Griff zum Glasreiniger kann mehr schaden als nutzen.
Welche Alternativen sind besser?
Okay, also kein Glasreiniger. Aber wie reinigt man Brillengläser dann richtig? Die gute Nachricht: Es gibt bessere und vor allem sichere Alternativen, die du vielleicht schon zu Hause hast.
- Lauwarmes Wasser + ein Tropfen Spülmittel – das ist der Klassiker. Einfach mit den Fingern sanft auftragen, abspülen, mit einem sauberen Mikrofasertuch trocken tupfen.
- Brillenspray aus dem Fachhandel – speziell formuliert, greift Beschichtungen nicht an und reinigt schonend.
- Ultraschallbad – besonders gründlich, aber bitte nur mit Wasser oder speziellem Brillenreiniger. Keine Hausmittel dazukippen.
- Brillenputztücher – praktisch für unterwegs, aber auf Qualität achten. Billige Tücher schmieren eher, als dass sie helfen.
Tipps vom PutzPiloten: So bleibt die Brille länger sauber
Als PutzPilot schauen wir natürlich ganz genau hin – und geben dir gleich ein paar clevere Tipps mit:
- Trage deine Brille nicht im Haar – Fett und Stylingprodukte sind Gift für die Gläser.
- Fass die Gläser nicht unnötig an – Fingerabdrücke sind lästig und vermeidbar.
- Reinige regelmäßig, aber sanft – lieber öfter und schonend als selten und aggressiv.
- Mikrofasertücher regelmäßig waschen – sonst verteilst du alten Schmutz nur neu.
Wann darf Glasreiniger doch mal ran?
Jetzt mal Butter bei die Fische: Gibt es gar keine Situation, in der man Brillengläser mit Glasreiniger putzen kann? Die Antwort ist: Nur sehr eingeschränkt. Wenn du Gläser ohne Beschichtung hast, etwa bei sehr alten oder einfachen Lesebrillen, und du den Reiniger stark verdünnst, kann es funktionieren – ist aber nicht zu empfehlen.
Auch solltest du niemals direkt auf die Brille sprühen. Wenn überhaupt, dann auf ein Tuch und damit vorsichtig über das Glas wischen. Und selbst dann: Risiko bleibt Risiko.
Fazit: Lieber clever als schlierenreich
Brillengläser mit Glasreiniger putzen? Klingt nach einer einfachen Lösung, entpuppt sich aber oft als Fehler mit Folgen. Es gibt viele schonendere und effektivere Wege, für klaren Durchblick zu sorgen – ohne die Gläser unnötig zu beschädigen. Und hey, deine Augen werden es dir danken.
Also beim nächsten Mal lieber kurz die Hände waschen, Spülmittel raus, Wasser marsch – und in wenigen Sekunden ist die Brille wieder blitzsauber. Ganz ohne Chemiekeule. 😎
Und falls du dir nicht sicher bist: Frag einfach deinen Optiker oder schau mal bei uns rein – der PutzPilot hat noch viele weitere Tipps auf Lager.
FAQ
Kann ich Glasreiniger für meine Sonnenbrille verwenden?
Nur, wenn sie keine Beschichtung hat – was selten der Fall ist. Lieber vermeiden.
Was tun, wenn ich versehentlich Glasreiniger benutzt habe?
Brille gründlich mit Wasser spülen und sanft mit Mikrofasertuch trocknen. Bei Schäden den Optiker fragen.
Sind Brillenputztücher besser als Glasreiniger?
Auf jeden Fall. Sie sind speziell für empfindliche Oberflächen gemacht.
Wie oft sollte ich meine Brille reinigen?
Am besten täglich – das schützt vor Schmutzkrusten und verlängert die Lebensdauer.
Kann man Spülmittel für jede Brille nehmen?
Ja, solange es mild ist und du nur ganz wenig verwendest.