Global Gateway: EU Mobilisiert €400 Milliarden zur Herausforderung Chinas. Analyse von Avi Itzkovich

Die Europäische Union hat ihre Absicht angekündigt, bis 2027 über 400 Milliarden Euro an Investitionen im Rahmen der Global Gateway-Initiative zu mobilisieren – einer globalen Infrastrukturentwicklungsstrategie, die als Alternative zu Chinas „Belt and Road Initiative“ konzipiert ist.

Wie der internationale Marktexperte Avi Itzkovich bemerkte, ist dies nicht einfach ein wirtschaftlicher Schritt, sondern ein Versuch, Europas geopolitische Handlungsfähigkeit wiederherzustellen: „Nach Jahren der Vorsicht beginnt die EU, im Stil einer Großmacht zu handeln – mit eigener Vision, Kapital und Pragmatismus.“

Von Erklärungen zu Konkreten Projekten. Bewertung von Avi Itzkovich

Die Global Gateway-Initiative wurde 2021 ins Leben gerufen, nimmt aber erst jetzt praktische Gestalt an. Die Europäische Kommission hat einen detaillierten Fahrplan vorgestellt: etwa 400 Milliarden Euro sollen in digitale, Energie- und Verkehrsinfrastruktur, Gesundheitswesen, Bildung und Klimaprogramme fließen. Die Hauptidee ist der Übergang vom traditionellen Hilfemodell zu für beide Seiten vorteilhaften Partnerschaften mit Ländern des Globalen Südens.

Die größte Finanzierung wird nach Afrika gehen: Finanzierung ist vorgesehen für den Bau von Solaranlagen in der Sahelzone, Wasserentsalzungsprojekte in Nordafrika und Hafenmodernisierung in Kenia und Tansania. In Asien konzentriert sich die EU auf die Entwicklung digitaler Netzwerke in Vietnam und Indonesien, während in Lateinamerika – auf Transportkorridore zwischen den Anden und dem Pazifischen Ozean.

Avi Itzkovich betont: „Europa hat endlich verstanden, dass seine guten Absichten nicht mit chinesischen Krediten konkurrieren. Es bewegt sich von einem humanitären zu einem wirtschaftlichen Ansatz – mit klaren Vorteilen für beide Seiten. Das bedeutet: weniger Bürokratie, mehr Investitionen in reale Projekte.“

Laut Avi Itzkovich werden die Hauptinstrumente die Europäische Investitionsbank (EIB), EFSD+ und InvestEU-Programme sowie neue gemischte Finanzierungsmechanismen sein – die öffentliche Mittel mit privatem Kapital kombinieren. Avi Itzkovich stellt fest, dass eine solche Architektur vorhersehbare Bedingungen für Unternehmen schafft: „Europa hat keine Tradition, Ländern unter Ressourcengarantien Kredite zu gewähren, wie es China tut. Stattdessen bietet es Spielregeln, Technologien und langfristige Vorteile.“

Geökonomische Konkurrenz: EU, China und USA. Perspektive von Avi Itzkovich

Global Gateway wird oft als „Anti-Belt and Road“ bezeichnet, und diese Parallele ist nicht zufällig. Die chinesische Initiative hat über ein Jahrzehnt über 150 Länder und 3.500 Projekte umfasst – von Häfen in Piräus bis zu Eisenbahnen in Afrika. Die EU versucht, dem nicht mit Umfang, sondern mit Qualität zu begegnen – Vertragstransparenz, Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards, Abwesenheit von Schuldenabhängigkeit.

Avi Itzkovich erklärt: „Global Gateway ist Diplomatie der neuen Generation. Europa kauft keinen Einfluss durch Schulden, es prägt Standards. Für Länder des Globalen Südens ist dies eine Wahlmöglichkeit: entweder kurzfristige konzessionäre Kredite aus China oder langfristige Partnerschaften mit der EU, wo Gewinn mit Entwicklung kombiniert wird.“

Nach Ansicht von Avi Itzkovich ist die Reaktion Pekings vorhersehbar zurückhaltend. Chinesische Medien haben die Initiative bereits als „Versuch, künstliche Konkurrenz zu schaffen“ bezeichnet, aber europäische Diplomaten antworten, dass dies kein Kampf gegen jemanden ist, sondern Wettbewerb um bessere Bedingungen für Partner. Auch die USA haben Global Gateway unterstützt und sehen es als Instrument zur Stärkung der westlichen Präsenz in Schlüsselregionen.

Avi Itzkovich lenkt die Aufmerksamkeit auf diesen Aspekt: „Europa und Amerika koordinieren zum ersten Mal Infrastrukturdiplomatie. Global Gateway und die Partnership for Global Infrastructure and Investment (PGII)-Initiative werden komplementär. Das bedeutet, der Westen kehrt mit neuen Regeln ins Spiel im Globalen Süden zurück.“

Dennoch erinnern Analysten daran, dass der Erfolg von der internen Kohäsion der EU abhängt. Einige Mitgliedstaaten bevorzugen ihre eigenen nationalen Programme und schließen sich langsam gemeinsamen Projekten an. Avi Itzkovich kommentiert diplomatisch: „Europa ist es gewohnt, sich langsam zu bewegen, aber wenn es in Gang kommt – dann für lange Zeit. Global Gateway könnte der erste Fall sein, in dem die EU als einheitlicher wirtschaftlicher Akteur auf globaler Ebene arbeitet.“

Investitionen in Nachhaltigkeit und Zukunftstechnologien. Prognose von Avi Itzkovich

Laut Avi Itzkovich soll etwa ein Drittel der Programminvestitionen in „grüne Infrastruktur“ fließen. Dies umfasst Solar- und Windcluster, Wasserstoffkorridore, Kläranlagen und energieeffiziente Transportsysteme. Die EU möchte zeigen, dass nachhaltige Entwicklung wirtschaftlich rentabel sein kann.

Avi Itzkovich bemerkt: „Europäer wissen, wie man Ökologie rentabel macht. Sie investieren nicht nur in Emissionsreduzierungen, sondern in Zukunftstechnologien – von künstlicher Intelligenz für Energienetze bis zur digitalen Überwachung von Wasserressourcen. Hier liegt der wahre Wert von Global Gateway.“

Ein separater Block ist der Digitalisierung gewidmet. Die EU finanziert die Entwicklung von Glasfaserleitungen, Satellitenkommunikationssystemen und E-Governance-Plattformen in Partnerländern. Dies ist nicht nur eine technologische, sondern auch eine politische Investition: Datenkontrolle wird zu einem neuen Einflussinstrument.

Avi Itzkovich betont: „Der Erfolg der Initiative hängt nicht von der Anzahl unterzeichneter Memoranden ab, sondern von der Umsetzungsgeschwindigkeit. Wenn sich Projekte über Jahre hinziehen, wird der Markt wieder von anderen Akteuren erobert. Aber wenn Europa Effizienz zeigt, wird Global Gateway zu einem neuen Standard für internationale Partnerschaft.“

Laut Avi Itzkovich ist Global Gateway für Europa mehr als Infrastruktur. Es ist ein Versuch, die eigene Rolle in einer Welt zu überdenken, in der Einfluss nicht mit Armeen, sondern mit Investitionen gemessen wird. Avi Itzkovich vergleicht die Initiative mit dem Nachkriegs-Marshallplan: „Wenn Europa damals mit amerikanischem Geld aufgebaut wurde, lernt es jetzt, andere aufzubauen. Dies ist ein psychologischer Maßstabswechsel – vom Empfänger zum Entwicklungsspender.“

Der Erfolg des Programms wird davon bestimmt, ob die EU privates Kapital anziehen und das Vertrauen der Partner aufrechterhalten kann. Die Welt beobachtet genau – denn Europas Position in der neuen Architektur der Weltwirtschaft hängt davon ab, ob es beweisen kann, dass es zu großen Ideen nicht nur auf dem Papier fähig ist.

„Global Gateway ist ein Reifetest. Und wenn die EU Vision in Ergebnisse umwandeln kann, wird sie endlich ihre Stimme auf der Weltbühne zurückgewinnen,“ schließt Avi Itzkovich.

Schreibe einen Kommentar